Häufige Krankheiten
bei alten Pferden
“Wenn du vermutest, dein Pferd könnte an einer dieser Krankheiten leiden, dann nimm unbedingt Kontakt mit deinem Tierarzt auf.”
Dr. Patricia Sitzenstock, Agrarwissenschaftlerin
PPID - Cushing
Typische "Alte Pferde"-Krankheit
Hat dein Pferd ein langes, lockiges Fell und kommt schlecht durch den Fellwechsel? Dann ist das Risiko hoch, dass es Cushing hat. Diese Krankheit wird auch als PPID bezeichnet. Mehr als 50% aller Pferde im Alter über 18 Jahren erkranken an Cushing. Bei dieser Krankheit ist die Hypophyse deines Pferdes gestört, so dass zu viele Hormone ausgeschüttet werden. Dadurch gerät dein Pferd in ein hormonelles Ungleichgewicht, was unter anderem das typisch lockige Fell verursacht. Es handelt sich um eine echte Alterserkrankung.
Symptoms
Das lockige Fell ist nicht das einzige Symptom bei Cushing. Wenn dies sichtbar wird, befindet sich das Pferd oft schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Andere Symptome sind meistens schon früher erkennbar. Dazu gehören:
- Verminderte Leistung, dein Pferd ist langsamer und weniger belastbar
- Veränderung des Verhaltens
- Viel trinken und urinieren
- Höhere Anfälligkeit für Infektionen
- Verminderte Fruchtbarkeit
- Muskelabbau
- Bauchiges Erscheinungsbild
- Abnormales Schwitzen
- Verändertes Fell
Der Tierarzt kann durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob dein Pferd tatsächlich an Cushing leidet.
Fütterungsempfehlung bei Cushing
Pferde mit Cushing haben ein erhöhtes Risiko für Hufrehe. Der gestörte Hormonhaushalt bedeutet, dass das Pferd besonders empfindlich auf zuckerhaltiges Futter reagiert. Es wird empfohlen, den Zuckergehalt des Raufutters analysieren zu lassen. Dies kann mit einem Pavo Roughage Quickscan durchgeführt werden. Wenn sich herausstellt, dass das Raufutter - das den größten Teil der Ration Ihres Pferdes ausmacht - zu viel Zucker enthält, kann es sinnvoll sein, auf eine zuckerarme Raufuttercharge umzustellen. Sie können sich auch für ein zuckerarmes Kraftfutter wie Pavo 18Plus entscheiden, das mit dem zuckerarmen Pavo SpeediBeet oder Pavo Senior Fibre kombiniert wird, wenn zusätzliche Ergänzungen erforderlich sind. Auch beim Weidegang muss der Zuckergehalt des Grases berücksichtigt werden.
Cushing kann noch nicht geheilt werden. Aber mit Medikamenten und der richtigen Ernährung können die negativen Auswirkungen langfristig und wirksam verhindert werden.
Hufrehe
Achte auf den Zuckergehalt in der Futterration deines Pferdes
Da ältere Pferde Schwierigkeiten haben, Zucker zu verdauen, besteht die Gefahr einer Hufrehe, wenn das Futter nicht entsprechend angepasst wird. Hufrehe ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, bei der eine Entzündung im Huf, die durch eine ernste Stoffwechselstörung entsteht, Probleme verursacht. Die Entzündung wird von Fieber und Schwellungen begleitet, die deinem Pferd große Schmerzen bereiten. Hufrehe tritt in der Regel (zuerst) am Vorderhuf auf. Wenn dein Pferd schon einmal Hufrehe hatte, wird es für diese Krankheit immer anfällig bleiben.
Symptoms
Wenn dein altes Pferd an Hufrehe leidet, wird es versuchen, seine Vorderbeine so viel wie möglich zu entlasten. Hierfür wird es die Hinterbeine so weit wie möglich unter seinen Körper bringen und das betroffene Bein bzw. die betroffenen Beine nach vorne stellen. Am liebsten möchte dein Pferd so stehenbleiben und sich so wenig wie möglich bewegen. Dein Pferd kann sich auch längere Zeit hinlegen, um seine Beine zu entlasten.
Je nach Schweregrad der Hufrehe kann sich das Hufbein von der Huflederhaut lösen, wodurch das Hufbein seinen Halt verliert und sich neigt. Die Spitze des Hufbeins ragt dann in die Sohle hinein. In schweren Fällen kann das Hufbein sogar die Sohle durchdringen.
Pferde und Ponys mit Cushing sind besonders anfällig für Hufrehe.
Fütterungsempfehlung bei Hufrehe
Wenn du vermutest, dass dein Pferd Hufrehe hat, dann vereinbare am besten direkt einen Termin mit deinem Tierarzt.
Darüber hinaus kannst du die folgenden Tipps in Absprache mit deinem Tierarzt umsetzen, um dein Pferd zusätzlich zu unterstützen:
- Biete vorerst kein Kraftfutter und Weidegang mehr an, sondern nur noch wenig reichhaltiges, stengeliges Heu.
- Wähle anstelle von Kraftfutter eine Vitamin- und Mineralstoffergänzung wie Pavo Vital oder Pavo DailyFit Briketts.
- Stelle dein Pferd auf nassen Sand oder in den Schlamm, um die Hufe kontinuierlich zu kühlen und den Druck auf den Hufen zu verteilen/entlasten.
- Sprich mit deinem Tierarzt und Hufschmied darüber, was du sonst noch tun kannst, um die Schmerzen zu lindern.
Prevention
Noch besser ist es natürlich, einer Hufrehe direkt vorzubeugen. Hier sind ein paar Tipps:
- Du möchtest, dass dein altes Pferd viel Zeit auf der Weide verbringt, aber es ist noch nicht daran gewöhnt? Dann starte am besten mit einer Stunde pro Tag und erhöhe langsam die Weidezeit.
- Stelle dein Pferd vorzugsweise morgens auf die Weide, wenn der Fruktangehalt im Gras noch niedrig ist. Bitte beachte: Nach Nachtfrost ist es besser, empfindliche Pferde nicht auf die Wiese zu stellen.
- Vermeide das Weiden auf einer kahlen Wiese: Kurzes Gras enthält relativ viel Zucker.
- Gib deinem Pferd morgens im Stall als erstes Raufutter oder bereite ihm einen leckeren Brei aus Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreBeet zu. Das sorgt dafür, dass dein Pferd mit einem satten Gefühl auf die Weide geht und weniger gierig das Gras frisst.
- Passe die Menge des Kraftfutters an, wenn dein Pferd auf die Weide geht.
- Trenne die Wiese mit einem Zwischenzaun ab, damit dein Pferd nicht das ganze frische Gras auf einmal fressen kann. Stecke den Zaun dann immer ein Stück weiter, so dass dein Pferd jedes Mal etwas frisches Gras dazubekommt.
EOTHR
Kranke Zähne
Es ist wichtig, die Zähne deines Pferdes zweimal pro Jahr von einem Fachmann kontrollieren zu lassen. Auf diese Weise können Probleme frühzeitig erkannt werden. EORTH (Equine Osteoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis) ist eine Erkrankung, unter der ältere Pferde häufig leiden.
Symptome
Das Pferd leidet unter Zahnschmerzen. So erkennst du Zahnprobleme:
- Zum Testen der Zahnqualität kannst du den "Karottentest" durchführen. Bringe dein Pferd dazu, auf eine Karotte zu beißen. Wenn dein Pferd die Möhre nicht abbeißen kann, lasse unbedingt seine Zähne untersuchen.
- Pferd sinkt in der Rangordnung.
- Schwierigkeiten beim Kauen.
- Sabberndes Verhalten.
Bei EOTRH ist schnelles Handeln gefragt, damit dein Pferd auch einen schmerzfreien Lebensabend genießen kann. Die Erkrankung ist aber manchmal schwer zu erkennen. Hinzu kommt, dass die Pferde nicht immer deutlich zeigen, wenn sie Probleme mit ihren Zähnen haben. Deshalb möchten wir betonen, wie wichtig es ist, dass du dein altes Pferd regelmäßig von einem Pferdezahnarzt untersuchen lässt.
o emphasise the importance of regularly having your old horse checked by an expert.
Therapie
Bei EOTRH sind die Zahnwurzeln betroffen, die sich ganz langsam auflösen. Als Reaktion darauf produziert der Körper dann neue Zahnwurzeln, was zu erheblichen Wucherungen führen kann. Es handelt sich um eine Erkrankung, die einige oder sogar alle Frontzähne betreffen kann. Der Krankheitsverlauf ist schwierig einzuschätzen.
EOTRH kann in einem frühen Stadium durch eine Röntgenaufnahme erkannt werden. Es gibt keine Behandlung für diese Erkrankung. Die einzige Lösung besteht darin, die betroffenen Zähne ziehen zu lassen. Dies wird durch den Tierarzt unter starker Sedierung/Schmerzlinderung durchgeführt.
Die Krankheit tritt vermehrt bei Isländern, Fjordpferden und Shetlandponys auf. Aber auch andere Rassen können betroffen sein. Die Ursache ist unbekannt. Es wird ein Zusammenhang mit Cushing vermutet, aber dafür gibt es keine Beweise. EOTRH tritt häufig bei älteren Pferden und überwiegend an den oberen Zähnen auf.
Sobald die Zähne entfernt wurden, wirst du feststellen, dass dein Pferd wieder deutlich zufriedener ist. Auch ohne seine Schneidezähne kann dein altes Pferd prima funktionieren. Heu und längeres Gras können mit den Lippen und Kieferkanten gefressen und zerkleinert werden. Nur kurzes Gras ist schwierig.
Allgemeines Unwohlsein
Was, wenn es deinem Pferd nicht gut geht?
Fällt dir auf, dass sich dein Pferd nicht wohlfühlt? Lass dann am besten einmal einen Bluttest und eine allgemeine Untersuchung beim Tierarzt durchführen. Bei vielen Krankheiten ist es wichtig, rechtzeitig zu handeln, um eine weitere Verschlechterung des Zustands deines alten Pferdes zu verhindern.
Wenn alle Krankheiten ausgeschlossen wurden, dann schau dir auch das Futter einmal genauer an.
Die Ernährung kann deinem Pferd helfen, sich wieder fitter zu fühlen. Mit Pavo OmegaFit, HealthBoost und GutHealth kannst du die Widerstandskraft und Energie deines Pferdes hervorragend steigern.